Das Projekt “Volunteering among immigrants” (VAI, Freiwilligenarbeit unter Immigrant*innen) zeigt auf, dass migrantische Freiwilligenarbeit sowohl ein Mittel zu als auch ein Indikator für Integration sein kann. Viele Länder der Europäischen Union haben bereits das Potential von Freiwilligenarbeit als Instrument zur Integration anerkannt und arbeiten an Maßnahmen zur Förderung migrantischer Freiwilligenarbeit. Migration, Integration und Freiwilligenarbeit nehmen einen beträchtlichen Teil des öffentlichen und politischen Diskurses in der Europäischen Union ein. Das VAI-Projekt will diese Debatten unter der folgenden Arbeitsfrage verbinden:
„Wie kann Freiwilligenarbeit unter Migrant*innen besser genutzt werden, um die gesellschaftliche Partizipation von Drittstaatsangehörigen zu erhöhen?“
Das VAI-Projekt wird von zehn Partnerorganisationen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Lokalregierungen und Medien in einer Zeitspanne von 2 Jahren durchgeführt. Dabei werden innovative Maßnahmen und Aktionen im Bereich der „sozialen Integration“ und „aktiven Teilhabe“ von Drittstaatsangehörigen untersucht – mit dem Fokus auf Freiwilligenarbeit als Instrument der Integration. Koordinatorin des Projektes ist die Aristoteles Universität Thessaloniki (GR), weitere Mitantragsstellende sind die Universität Kalabrien (IT), die Leibniz Universität Hannover (DE), das Hellenische Rote Kreuz (GR), 4Elements (GR), die Stadtgemeinde von Piraeus (GR), Cidis Onlus (IT), der Verein Multikulturell (AT), die Initiative Minderheiten Tirol (AT) sowie FREIRAD (AT). Mehr über unsere Partnerorganisationen…
Unsere Projektpartner*innen befassen sich mit den Motiven und verschiedenen Kontexten von migrantischer Freiwilligenarbeit, einschließlich den Konzepten von und Einstellungen zu Freiwilligenarbeit von Drittstaatsangehörigen. Die Partnerorganisationen werden Richtlinien entwickeln, wie Freiwilligenarbeit zur besseren Integration von Migrant*innen aus Drittstaaten beitragen kann. Um dies zu erleichtern, werden zusätzlich Pilot-Aktionen organisiert. Schließlich soll – unterstützt durch eine virtuelle Plattform – ein europäisches Netzwerk an nationalen Kontakten und Initiativen im Bereich der migrantischen Freiwilligenarbeit etabliert werden um einen verstärkten transnationalen Dialog zwischen den verschiedenen Anspruchsgruppen zu ermöglichen.
Am Ende des Projektes werden die Partnerorganisationen des VAI-Projektes eine internationale Konferenz abhalten um die Konsequenzen von migrantischer Freiwilligenarbeit sowie die durchgeführten Pilot-Aktionen zu diskutieren. Im Rahmen der Veranstaltung werden Empfehlungen an verschiedene Akteur*innen formuliert werden, wie unter anderem an Entscheidungsträger*innen aus Regierung und Freiwilligenorganisationen sowohl aus dem „migrantischen“ als auch dem „Mainstream“ Sektor. Diese thematisieren die Handlungsmöglichkeiten und Aktionen auf verschiedenen Stufen: auf europäischer, national/regionaler und lokaler Ebene.
Unsere allgemeinen Ziele
Das VAI-Projekt setzt es sich zum Ziel, neue Arrangements von Freiwilligenarbeit unter Migrant*innen zu fördern, vor allem durch den Abbau von Hindernissen und den Aufbau von Vermittlungsinstanzen zur gesellschaftlichen Integration. Dabei sollen auch Netzwerke und der Wissensaustausch im Bereich der migrantischen Freiwilligenarbeit ausgebaut und gestärkt werden, vor allem auf transnationalem, europäischem Level. Dies soll durch verschiedene Kanäle erreicht werden:
- Förderung der Entwicklung und der Implementierung von innovativen Aktionen um die Partizipation von Drittstaatsangehörigen im Freiwilligenarbeitssektor zu erhöhen
- Aufbau von Kontakten zwischen der empfangenden Gesellschaft und Migrant*innen durch die Erstellung von Richtlinien zum Einbezug von Migrant*innen in Freiwilligenprogramme
- Verbesserung der Akzeptanz von Drittstaatsangehörigen in der Bevölkerung des Aufnahmelandes
- Stärkung der Identität der Drittstaatsangehörigen
- Förderung des Potentials zur Selbsthilfe unter Migrant*innen
- Einführung von lokalen Dienstleistungen und Chancen
- Entwicklung von Möglichkeiten zur migrantischen Freiwilligenarbeit durch Pilot-Aktionen und der Ermunterung der verschiedenen Stakeholder, die einzigartigen Fähigkeiten der Migrant*innen, beispielsweise als interkulturelle Mediator*innen, zu nutzen und zu fördern
- Förderung des Wissens- und Erfahrungsaustausches innerhalb des Freiwilligenarbeitssektors
- Aufbau von Kapazitäten um die Partizipation von Drittstaatsangehörigen in der Gesellschaft zu erhöhen, mit Fokus auf den Freiwilligenarbeitssektor